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Jeux dramatiques - was ist das?

Das Ausdrucksspiel aus dem Erleben ist eine kreative Methode, die im pädagogischen Kontext für
Erziehung, Erwachsenenbildung und Selbsterfahrung entwickelt wurde. Sie ist dem Menschenbild der
humanistischen Psychologie verpflichtet, die den Menschen als ganzheitliches Wesen in Autonomie und
Selbstverantwortung begreift. Dieser Ansatz geht auch davon aus, dass die Identifikation mit fremden
Rollen ein menschliches Grundbedürfnis ist. Daher gab es bereits in der Ur- und Frühgeschichte der
Menschheit Formen des darstellenden Spiels. Im Jeu spielen wir ohne Worte, ohne Text zu lernen, mit einfachen
Mitteln, hauptsächlich mit bunten Tüchern. Wir spielen die selbst gewählten Rollen aus unserem persönlichen
Erleben heraus. Im Gegensatz zum Theaterspielen geht es nicht darum, etwas darzustellen, sondern darum, zu
erleben, wie es sich anfühlt, etwas oder jemand zu sein. Jede und Jeder spielt vor allem für sich selbst. Es gibt
keine ZuschauerInnen und Bewertungen. Das Spiel findet in einem nur für die Mitspielenden zugänglichen Raum
statt. Weil damit die Angst vor Fehlern wegfällt, erleben die Spielenden in den Jeux bisweilen Momente von
 packender Intensität. Durch das Nichtbewerten kann ein Gefühl des tiefen Angenommenseins, der Akzeptanz
und des Verstandenwerdens sich selbst und anderen gegenüber vermittelt werden.

Über eine Vielzahl verschiedener themenbezogener Einstiegsspiele werden die TeilnehmerInnen zu einer
Geschichte, einem Gedicht, zu einem Musikstück oder zu einem freien Spiel geführt.

Beim Spielen historischer Ereignisse (Geschichtsjeux) nutzen wir die Methode der Jeux dramatiques im
festen Rahmen der Geschichte, um den TeilnehmerInnen einen persönlichen Zugang zu historischen
Geschehnissen zu öffnen.

Die wenigen aber klar vorgegebenen Spielregeln und eine entspannte angstfreie Atmosphäre geben den
Spielenden Sicherheit und fördern die Entfaltung der eigenen kreativen Fähigkeiten. Durch die hohe emotionale
Beteiligung der Einzelnen am Spielgeschehen können eigene Erfahrungen mit einbezogen und reflektiert werden.

Mit dieser Methode lässt sich auf spielerische Weise lernen, eigenes Erleben, innere Bilder und Gefühle auszudrücken.
Dabei werden Selbstwahrnehmung, Kreativität, emotionale Kompetenz und Persönlichkeit gefördert und gestärkt. Durch
die Einbettung des eigenen Spiels in das von der ganzen Gruppe getragene Spielgeschehen entwickeln sich soziale
Fähigkeiten wie Empathie, Toleranz, Kommunikation und Kooperation. Diese Wirkungen werden aber nicht im Sinne
von Zielvorgaben angestrebt, sondern entwickeln sich im Ausdrucksspiel gewissermaßen nebenbei.

In der Nachbesprechungsrunde kann sich jedeR TeilnehmerIn zu dem persönlich und miteinander Erlebten äußern. Es
sind keine Vorkenntnisse oder besondere Begabungen erforderlich.

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